Chronik

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Gründungsversammlung des Feuerwehrvereins Liestal

Mit aller Entschiedenheit darf gesagt werden, dass die Gründungsversammlung des Feuerwehrvereins Liestal vom vergangenen Freitag (10. 03 1972) einen vollen Erfolg buchen konnte. Eugen Brack-Keller durfte rund 60 ehemalige und aktive Liestaler Feuerwehrleute begrüssen, unter diesen auch zugewandte Orte, so Feuerwehrinspektor Georg Koch, Bubendorf, und Gotti Alisbach, Oberinstruktor, Arlesheim. Natürlich waren auch Kriegsfeuerwehrkommandant Traugott Niffeler und Zivilschutzchef Max Erni sowie alt Feuerwehrinspektor Ernst Suter, alles Ehemalige, zur Versammlung erschienen. In seinen weiteren Ausführungen streifte Eugen Brack den Sinn und Zweck der Vereinsgründung und stellt die Frage, ob die ganze Abgelegenheit in unserer heutigen Zeit überhaupt noch eine Berechtigung hat. Zur Beantwortung dieser sicher eher kritischen Frage beleuchtete er den geschichtlichen Hintergrund der Feuerwehr Liestal und wies auf das Bestehen eines Pompiersvereins aus dem Jahr 1876 hin, von welchem übrigens die Fahne noch gut erhalten im Feuerwehrmagazin aufbewahrt ist. Leider sind über diesen Verein keine schriftlichen Unterlagen mehr vorhanden, und es kann nicht festgestellt werden, unter welchen Umständen und warum der Verein aufgehört hat zu bestehen. Man hätte doch in vier Jahren sein 100jähriges Bestehen feiern können. Dies zwei Jahre früher als der Kantonale Feuerwehrverband, welcher 1978 sein 100- Jahr-Jubiläum begehen kann. Vorgängig zur Bekanntgabe der Vorarbeiten der Vereinsgründung gibt Franz Baumgartner-Fässler die Entschuldigungen bekannt, und man darf feststellen, dass von diesen fast 30 Entschuldigten die Hälfte ihren Beitritt und ihre Mitarbeit erklärt haben. – Eugen Brack stellte zum Thema Vorarbeiten fest, dass schon vor etlichen Jahren verschiedene Anläufe zu Neugründungen genommen worden waren, zu einer Ausführung war es jedoch nie gekommen. Die heutige Vereinsgründung erfolgt aber nicht darum um einfach einen Verein in Liestal zu haben, sondern – und darauf legte der Sprechende besonderes Gewicht – deshalb, damit die Ehemaligen nach Absolvierung ihrer Dienstpflicht sich nicht einfach wie Ausgestossene vorkommen, sondern sich weiterhin an den Geschenissen rund um die Liestaler Feuerwehr beteiligen können. Die Kameradschaft soll weiterhin gepflegt werden, die Verbindungen zwischen Jung und Alt sollten bestehen bleiben. – Aus den Reihen der Versammlung wurde die dem Gründungsakt vorausgehende Aussprache rege benutzt, wobei sich speziell Ernst Suter, Rudolf Schweizer und Edi Nymeier vehement für die Sache aussprachen. – Einstimmig wurde sodann von den Anwesenden beschlossen den Feuerwehrverein zu gründen. Eugen Brack gab seiner Freude darüber in herzlichen Dankesworten Ausdruck und hoffte, dass durch die aktive Mitarbeit aller der jüngste Verein Liestal zum Wohle aller bestehen und gedeihen möge.

Beim Traktandum Wahlen wurde Eugen Brack auf Vorschlag von Franz Baumgartner einstimmig als Wahlpräsident gewählt. In Vorschlag kam ein siebenköpfiger Vorstand, welcher sich aus vier aktiven und drei ehemaligen Mitgliedern zusammensetzt. Gewählt wurden Franz Baumgartner, Friedrich Gysin, Hans Degen, Erich Veith aus den Reihen der Aktiven. Ernst Suter, Rudolf Schweizer und Manfred Laubscher aus den Reihen der Ehemaligen. Mit Akklamation wurde Franz Baumgartner zum Präsidenten erkoren. Die zwei Rechnungsrevisoren wurden in August Meyer und Franco Frey gefunden, nachfolgenden Revisor ist Walter Hofsetter. Die Statutenkommission besteht aus fünf Mitgliedern, es sind dies Franz Baumgartner, Friedrich Gysin, Edi Nymeier, Robert Tüller und Hans Waldner. – Im Weiteren wurde der Jahresbeitrag auf 10 Franken festgelegt. Gründungsspenden und ein spontaner Einzug führten aber der Vereinskasse bereits den schönen Betrag von 600 Franken zu. – Da keine Anträge und unter dem Traktandum Verschiedenes weder von den Organisatoren noch aus den Reihen der Anwesenden ein Wortbegehren vorlag, durfte der Präsident die speditiv verlaufene Gründungsversammlung des Liestaler Feuerwehrvereins mit dem Dank für die Mithilfe an alle schliessen. Der folgende zweite Teil gestaltete sich für die Anwesenden durch die Vorführung von Feuerwehrfilmen eigener Produktion durch J. Graber und E. Gysin sehr interessant und lehrreich. Besonders in den beiden Filmen von J. Graber mit der Vorführung verschiedener Hauptübungen der 40er und 50er Jahre, darunter aber auch der Säge-, Frenkenkaserne- und Giessereibrand, konnte man längst verstorbene oder heute betagte Feuerwehrleute bei ihrer Arbeit beobachten und mancher der Anwesenden erkannte seinen früheren Vorgesetzten seinen Unterstützungsmann oder seinen Kameraden vom <<andern Leiterholmen>>. Und gerade darum geht es ja im neugegründeten Verein, die Kameradschaft zu hegen und zu pflegen, frei und ungezwungen.

F. Gy.